Ablaufplanung eines MPN
Unternehmen, die ein eigenes mobiles privates Netzwerk errichten und betreiben wollen, stehen vor einer Vielzahl offener Fragen. Unabhängig von der Überlegung ob eine Lösung komplett am Markt eingekauft wird oder ob weite Teile selber erbracht werden können, stellt die Ablaufplanung eines MPN eine wichtige Voraussetzung für den Projekterfolg dar. Bereits bei der Betrachtung des Use Cases erkennen die Admins oftmals ob eine umfassende Campusnetz-Lösung notwendig ist oder der Betrieb eines mobilen 5G-Netzwerks durch einen Netzbetreiber in Frage kommt.
Ein besonderer Vorteil von MPNs liegt darin, das diese Netzwerke auf den jeweiligen Anwendungsfall der Kunden ausgerichtet werden können. Daher sind insbesondere diese konkreten Anwendungsfälle frühzeitig und detailliert zu betrachten.
Der konkrete Use Case als Ausgangspunkt einer MPN-Planung
Der oder die konkreten Use Cases bilden die Basis für alle Planungen für ein MPN. Umfang, Leistungsfähigkeit und Einsatzbereiche ergeben sich aus dem konkreten Geschäftsfall. Hierfür wiederum lassen sich auch die benötigte Netzwerk-Infrastruktur und die jeweiligen Geräte der Hersteller ableiten.
Im Zusammenhang mit denkbaren Use Cases spielen insbesondere der jeweilige Nutzen und die Kosten der privaten 5G-Lösung eine wichtige Rolle. In der Praxis ist dabei oftmals festzustellen, das zum heutigen Zeitpunkt der Fokus noch zu sehr auf den Kostenbetrachtungen liegen. Sowohl die Kosten der Lösung als auch die erhofften Kosteneinsparungen durch die Lösung, wie beispielsweise Personalkosten, stehen zu oft ausschließlich im Mittelpunkt. Für eine echte Investitionsentscheidung ist jedoch insbesondere auch der Nutzen entscheidend, der sich durch neue agile Geschäftmodelle und innovative Kooperationen mit Lieferanten und Kunden ergibt.
Entwicklung des mobilen 5G-Netzwerkdesigns
In Abhängigkeit der ermittelten Anwendungsfälle erfolgt das Design des MPN. Da mobile private Netzwerke aus einer Vielzahl von Komponenten bestehen, kann zunächst eine grobe Beschreibung der benötigten 5G-Netzinfrastruktur erfolgen. Die erforderliche Konnektivität von Maschinen, Fahrzeugen, Endgeräten und beweglichen Objekten stellt die Basis für die Planung des Netzdesigns dar.
Je nach geplanten Use Cases stellt sich auch die Frage ob eigene Lizenzen der Frequenzen beantragt werden sollen oder ob der Einsatz öffentlicher Frequenzen eines Providers erfolgt. Vom mobilen dedizierten Providernetzwerk bis zu umfassenden Network-Slices bieten sich hier vielfältige Möglichkeiten.
Auswahlverfahren für Technikanbieter und Hersteller
Je nach Umfang der Lösung, die sich aus dem zugrundeliegenden Use Case ergibt, schließen die Planer ob sie neben dem RAN (Radio Access Network) auch eine eigenes Kernnetz benötigen. Hierdurch kann der Kreis der möglichen Hersteller und Anbieter zunächst eingegrenzt werden. In der Folge bietet sich die Möglichkeit durch den Einsatz von Geräten dieser Anbieter eine Testversion zu errichten.
Die Auswahl der einzelnen benötigten Technikkomponenten und deren Beschaffung kann der Dienstleister beziehungsweise der Provider vornehmen.
Aufbau des MPN
Bei der Erstellung des MPN stehen der Aufbau der einzelnen Komponenten und deren Installation im Zentrum des Geschehens. Gleichzeitig erfolgt in dieser Phase die notwendige Integration in die bestehenden Systeme des Betreibers. Wichtige Aspekte beim Aufbau sind dabei Test und Messungen, die Aufschluß über die Funktionalität liefern. Nach der Abnahme des MPN kann dieses in Betrieb genommen werden.
Inbetriebnahme des MPN
Für den Auftraggeber stellt sich nach dem Aufbau und der Installation des MPN die Frage ob der Betrieb in Eigenregie erfolgen soll oder ob ein externer Partner den Betrieb übernimmt. Dabei kommt insbesondere der Errichter des mobilen Netzwerks als externer Betreiber in Frage.